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23.10.2025 „Zeitenwende im Kopf“ - Beobachtungen in einer unruhigen Gegenwart Lesung mit Thomas Störmer 13.11.2025 „Man konnte ja nichts machen…“ Das SS-Sonderlager/KZ Hinzert bei Hermeskeil Vortrag von Dr. Sabine Arend
23. Oktober 2025 um 19 Uhr „Zeitenwende im Kopf“ - Beobachtungen in einer unruhigen Gegenwart Lesung mit Tom Störmer
Wie wollen wir leben – und wie lange noch in Freiheit? Mit seinem Buch „ Zeitenwende im Kopf – Beobachtungen in einer unruhigen Gegenwart“ legt Thomas Störmer einen sehr persönlichen Essayband vor, der aktuelle gesellschaftliche, politische und kulturelle Entwicklungen aufnimmt und mit klarem Blick kommentiert. Das Buch ist keine theoretische Analyse, sondern eine Einladung zum Innehalten inmitten einer zunehmend unbersichtlichen Gegenwart. Ausgangspunkt ist das wachsende Gefühl vieler Menschen, dass sich in unserer Welt etwas verschiebt - manchmal leise, manchmal dramatisch. Politische Gewissheiten geraten ins Wanken, demokratische Prinzipien werden infrage gestellt und alte Sicherheiten verlieren ihre Selbstverständlichkeit. Und mitten darin stellt sich die Frage: Haben wir noch die Kraft und die Zeit, über die Dinge nachzudenken, bevor wir auf sie reagieren? Essays, die Fragen stellen – statt fertiger Antworten zu liefern In 21 Kapiteln umkreist Störmer zentrale Themen unserer Zeit: die Freiheit des Einzelnen und ihre Grenzen, die zunehmende Spaltung der Gesellschaft, der Einfluss sozialer Medien auf den öffentlichen Diskurs, der schleichende Rückzug aus dem Ehrenamt, der Druck auf Kunst und Kultur, das Verhältnis von Kontrolle und Vertrauen, das Verschwinden von Debattenkultur, die Angst vor Verzicht in einer überhitzten Konsumgesellschaft und nicht zuletzt die Frage, wer am Ende Verantwortung übernimmt, wenn Demokratie zerfällt. Thomas Störmer ist kein Moralist. Er schreibt als Zeitzeuge, Verleger, Handwerker des Denkens – einer, der gewohnt ist, Worte zu setzen, typografisch zu gestalten, Bücher zu schaffen. Die Essays sind geprägt von einem sehr eigenen Ton, der persönlich, zugänglich, nachdenklich und manchmal ironisch wirkt. Er ist jedoch immer getragen von dem Wunsch, sich dem Denken nicht zu verweigern in einer Zeit, in der Reizüberflutung und Lautstärke oft das Nachdenken überlagern. „Ich wollte verstehen, was uns im Innersten bewegt, nicht nur, was die Nachrichten zeigen“
Thomas Störmer , Jahrgang 1959, stammt aus dem Saarland und ist überzeugter Saarländer. Als gelernter Schriftsetzer und Typograf studierte er unter anderem bei Wolfgang Weingart in Basel, dessen typografische Ideen ihn bis heute prägen. Nach Stationen in Verlagen, Agenturen und Druckereien gründete er 1993 sein eigenes Gestaltungsbüro und 2005 den Verlag „Edition Schaumberg“ heute „Schaumberg, Bücher & Design“. Das Buch „Zeitenwende im Kopf“ versteht er nicht als akademisches Projekt, sondern als Ausdruck dessen, was ihn als Bürger, Beobachter, Gestalter und Zeitgenosse beschäftigt. In einem Nachwort erinnert er sich an seinen Kindheitsort des Rückzugs – einen Bastelkeller, in dem Denken, Tun und Innehalten eine fast sinnbildliche Verbindung eingingen. Diese „Orte im Kopf“ wieder zu schaffen, sei eines der Ziele dieses Buches.
13. November 2025 um 19 Uhr „Man konnte ja nichts machen…“ Das SS-Sonderlager/KZ Hinzert bei Hermeskeil Vortrag von Dr. Sabine Arend
Foto: NS-Dokumentationszentrum Rheinland-Pfalz
Knapp 21 km von Braunshausen entfernt lag seit Herbst 1939 das SS-Sonderlager Hinzert. 1938 als Wohnlager für zum Westwall verpflichtete deutsche Arbeiter errichtet, wandelte es sich ein Jahr später zum Polizeihaftlager und SS-Sonderlager und 1940 zum Konzentrationslager. Im Zuge des Krieges änderte sich die Häftlingszusammensetzung. Es wurden immer mehr politische Gegner aus den deutsch besetzten Nachbarländern nach Hinzert deportiert, aber auch spezielle Haftgruppen wie die sogenannten Eindeutschungspolen und Fremdenlegionäre dort inhaftiert. In ihrem Vortrag wird Sabine Arend einerseits eine Einführung in die Geschichte des Lagers geben und andererseits auf die Frage eingehen, was die umgebende Bevölkerung von den Geschehnissen im Lager wusste. Abschließend wird sie auf das Thema Zwangsarbeit in der Region eingehen. Dr. Sabine Arend leitet seit Mitte Oktober 2022 die Gedenkstätte SS-Sonderlager/KZ Hinzert-Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz. Zuvor war sie 14 Jahre lang in der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück/Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten nördlich von Berlin tätig. Sie ist in Wadern aufgewachsen, wo sie nun auch wieder wohnt.